Über den BANU
Der „Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz“ (BANU) ist eine bundesweite Dachorganisation. Hier sind die Einrichtungen zur ökologischen Bildungsarbeit aus den verschiedenen Bundesländern zu einer ständigen Koordinierungskonferenz zusammengeschlossen.
Was macht der BANU?
Dass wir nach wie vor an den langfristigen Bedürfnissen der Menschen hierzulande und in der Welt vorbeiwirtschaften, ist offensichtlich. Und dass wir längst über unsere Verhältnisse leben, also auf Kosten unserer eigenen Zukunft, wird von kaum jemandem bestritten. Klimawandel, Verlust an biologischer Vielfalt, Überlastung der Ökosysteme – in den Schlagzeilen kommen diese Themen meist dann vor, wenn sich Krisen zuspitzen. Immer deutlicher wird: Es handelt sich um Krisen des Wachstumsglaubens – verknüpft mit einer Wahrnehmungsstörung hinsichtlich der damit verbundenen Risiken – und um eine Krise der menschlichen Selbstwahrnehmung im Umgang mit der Natur. Nichts verdeutlicht unsere Störung deutlicher als der heute notwendige Hinweis, dass wir ein Teil der Natur sind.
Der Abschied vom Wachstumsmodell steht an – „by design or by desaster“. Ein „weiter so“ ist nicht möglich. Ein fortwährendes quantitatives Mehr ist eine schlimme Sackgasse. Je länger wir hineinfahren, desto beschwerlicher wird der Ausweg.
Wir wissen, dass wir in dem begrenzten System Erde nicht von allem immer mehr haben können und dass ein Viertel der Menschheit nicht auf Kosten der restlichen Welt leben kann. Wir sehen überdeutlich den Zusammenhang von Gerechtigkeit und Frieden, nicht nur in unserer Gesellschaft – dies gilt weltweit. Nachhaltigkeit, Bildung für eine nachhaltige Entwicklung, die große Transformation: Schon mehr als ein Vierteljahrhundert ist es her, dass die Vereinten Nationen nach Rio luden, um über Umwelt, Ressourcen, Klima, Entwicklung und Verteilungsgerechtigkeit zu sprechen. Die nüchterne Bilanz: Noch immer verdrängen, übernutzen und überfordern wir die lebenserhaltenden Ökosysteme. Es geht darum, die Frage zu beantworten, wie ein gutes Leben unabhängig von ressourcenverschlingendem Wirtschaftswachstum aussehen kann und zu gestalten ist.
Dies sind die Vorzeichen der Arbeit des BANU. Der „Bundesweite Arbeitskreis der staatlich getragenen Bildungsstätten im Natur- und Umweltschutz“ ist eine Dachorganisation von deutschen Akademien der Bundesländer und des Bundes. Der BANU will als Zusammenschluss zu einer ständigen Koordinierungskonferenz Inhalte und Methoden der Nachhaltigkeits- und der Umweltbildung optimieren. Trotz unterschiedlicher Aufgabenschwerpunkte haben die BANU-Akademien gemeinsame Veranstaltungs- und Fortbildungsformate auf den Weg gebracht – etwa die bundesweiten Naturerlebnistage bzw. Naturerlebniswochen. Mit dem ZNL, den „Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer/-innen“, qualifizieren wir nach einheitlichem Format Botschafterinnen und Botschafter der Regionen. Die einzelnen Akademien tragen je nach eigener Schwerpunktsetzung dazu bei, das Bewusstsein für unsere Umwelt und den Naturschutz zu steigern, und wollen deutlich machen, wie wichtig hierbei unsere Lebensstile, unsere Produktions- und Konsummuster sind. Der regelmäßige Austausch zwischen den BANU-Mitgliedern ist dabei eine große Hilfe.
Von einem gebildeten Menschen werden wir in unserem Zeitalter des Anthropozän nur noch sprechen können, wenn er oder sie in der Lage ist, die Zusammenhänge einer nachhaltigen Entwicklung zu verstehen, und die Kompetenz besitzt, für sich und die Gesellschaft entsprechend zu entscheiden und zu handeln – von Kaufentscheidungen bis zum Mobilitätsverhalten. Dabei geht es um Wissen und Rationalität, aber auch um eine Bildung des ganzen Menschen im Sinne einer Herzensbildung, die weise Entscheidungen ermöglicht. Nachhaltigkeits-, Umwelt- und Naturschutzbildung im besten Kant´schen Sinne: die Freiheit nutzen, um von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlich Gebrauch zu machen.