Leitlinie 4
Neue Ziele und Inhalte erfordern neue Methoden und Instrumente. Da die Umweltbildung eine recht junge Disziplin ist, bedient sie sich bewährter und erprobter Methoden anderer Wissenschaften und modifiziert diese für ihre eigenen Belange. Die erstreckt sich u.a. auf die Pädagogik, die Psychologie, die Politik, die Kultur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften. Die Auseinandersetzung mit Methoden aus diesen Bereichen führt zu einem außerordentlich breiten Spektrum zielgruppenorientierter und altersgerechter Vermittlungs- und Anwendungstechniken. Besonderer Schwerpunkt ist auf den Einsatz moderner Managementmethoden, bewährter Moderations- und Mediationstechniken sowie praktikabler Kommunikationsstrategien zu legen.
Leitlinie 5
Die Zusammenarbeit mit allen gesellschaftlichen Bereichen ist systematisch auszubauen und zu sichern. Dieses gilt vor allem für:
die Wirtschaft, die Gewerkschaften, die Politik, die Medien, die sozialen Dienste, die Kultur, die Kirchen, den Sport und die Wissenschaften sowohl in den öffentlichen als auch in den privaten Einrichtungen auf kommunaler, Länder- und Bundesebene.
Die Vernetzung von Umweltbildungsstätten und die Koordinierung ihrer Aktivitäten müssen vorangetrieben werden. Nur dadurch kann die Effizienz gesteigert werden.
Leitlinie 6
Wer Anforderungen an andere formuliert, muss sich selbst auch der Herausforderung stellen. Die staatlichen Umweltbildungsstätten haben eine Vorbildfunktion. Sie sollen in hohem Maße nach dem Muster moderner Dienstleistungseinrichtungen, nach den Kriterien der Kundenfreundlichkeit, des Marketings, der Wirtschaftlichkeit und der Effizienz arbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bildungsstätten müssen für die neuen Aufgaben motiviert und gezielt qualifiziert werden. Ebenso sind mittel- und langfristig die Fachgebiete Psychologie, Soziologie, Politologie, Kulturwissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Marketing im Sinne der Interdisziplinarität einzubinden.
Die im BANU vertretenen Bildungsstätten sind bereit, neue Aufgaben zu übernehmen, beispielsweise als Clearingstellen für Umweltbildung im jeweiligen Land. Um diese Aufgaben bewältigen zu können, sind Organisationsstrukturen mit entsprechenden Freiräumen für Forschung und Lehre sowie eine ausreichende Finanzausstattung erforderlich.
Umweltbildungsstätten sollen Bereiche wie Beschaffung, Energie- und Wasserverbrauch, Verpflegung, Verkehrsmittel, Innen- und Außengestaltung kritisch prüfen und ggf. Veränderungen planen und umsetzen, um den Anspruch einer zukunftsorientierten Bildungsstätte erfüllen zu können.